Ich bin wieder hier

Die Kacheln im Bad in einem Braunton wie damals. Auf dem Sims stehen die offenen Shampooflaschen und sehen aus wie Schornsteine in einer Industrielandschaft. Bottrop, denke ich und drehe das Wasser ab. Ich schiebe einen Hass auf Schminanski. Rohes Ei ins Glas schlagen und trinken kann ich auch. Er ist aber aus Duisburg. Im Spiegel die Fehlhaltung und die Specktitten. Meine. Von wegen Schimanski. Alles so weich und fahl wie das widerliche Erbsenpüree zur schon kalten Rinderzunge, die ich damals nicht essen konnte in dieser großen Küche in diesem alten Gebäude, dass noch roch, wie ich mir den Krieg vorstellte. Wohl weil es Außenklos hatte. Das war ein weiter Weg von der großen steril aussehenden aber nicht steril riechenden Küche zum nicht steril aussehenden Außenklo, in dem nichts roch, weil hier das Fenster mitten im Winter weit offen stand. Es war ein weiter Weg mit all der Kotze, die sich im Mund aufstaute, weil ich mich nicht traute, die Innereien von mir und dem Rind auf den Küchentisch oder den Küchenboden oder die langen Flure zu spucken. Die Keramik der Schüssel war schon matt, an den Rändern der kleinen Pfütze Wasser in der Schüssel sah es aus, als würde sich Rost ablagern. Die Wasserrohre zum und vom Klo, zum und vom Waschbecken mit dem eiskalten Wasser aus dem tropfenden Hahn waren mit einer dicken, mattglänzenden Lackfarbe in undefinierbarem Ton bestrichen. So mussten früher alle Rohre bestrichen sein, dachte ich. Vor allem hier. Wie das wohl ist, so frierend auf dem Außenklo und die Sirenen beginnen ihr Geheul. Das war in Bochum damals. Viel mehr weiß ich nicht. Recklinghausen kenne ich noch vom vorbeifahren. A43. Aber ich denke an Bottrop.

Von Adventskalendern, Bands, Pferden, Beerdigungen und Möhren

Eigentlich poste ich hier und jetzt nur ein Video von einem Lied, das ich mag. Aber wie es dazu kam, will ich euch zuvor nicht vorenthalten.

Der Phil hat den Delphin mit einem Video gehauen, weil der wahre Björn in seinem Blog nach langer Pause (kenn ich irgendwoher, das Phänomen) mal wieder was raushaut, nämlich einen Adventskalender, in dem hinter dem fünften Türchen tolle Musikvideos waren, unter anderem auch eins, wie Band of Horses “Funeral” intonieren, was eben den Phil an sein Video erinnerte.
Mich erinnerte der Titel “Funeral” an mein aktuelles Lieblingslied “P.S., You Rock My World” von Eels, welches wie folgt beginnt: I was at a funeral the day I realised, I wanted to spend my life with you.
Schön, nicht?

Jetzt fand ich im Web von diesem meinem aktuellen Lieblingslied leider kein Video, das meinen Wünschen bezüglich Tonqualität und Bildfolgenspannung entsprach, weshalb ich es hier nicht einbetten wollte.
Allerdings gibt es das wundervolle Video von “Last Stop: This Town” (auch Eels), das mich damals zum Eels-Freund machte und auch entfernt mit Beerdigungen zu tun hat, beginnt es doch mit: “You’re dead but the world keeps spinning.”


(Direktletzterhalt)