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Ein Gastbeitrag von Kata Strophe:
Eines vorweg: Ich lasse jetzt mal so prinzipiell und ganz bewusst diesen ganzen unlesbaren Kram mit -Innen, _innen und /innen, diesen feministischen Quatsch, weg. Es ist ja klar, dass auch Frauen gemeint sind, aber das muss man ja nicht immer extra erwähnen und um die Männer hat man sich in letzter Zeit eh viel zu wenig gekümmert. Und die Leute, die hier in Deutschland leben, aber aus anderen Kulturkreisen sind, das sind ja Mitbürger, und irgendwie auch mitgemeint, aber muss man ja auch nicht immer so politisch korrekt alles dazu sagen, das ist doch allen längst klar. Und diese türkischen Machos, die will ich auch gar nicht mit einschließen, weil die respektieren uns deutsche Frauen ja auch nicht!
So. Ich möchte Ihnen einfach mal wieder schreiben und das auch mal etwas ausführlicher, denn so ein SPON-Artikel kann ja nur an der Oberfläche kratzen von der Oberfläche, auf der ich mich befinde.
Es ist mir ein Bedürfnis, mit Ihnen, dem Wähler, in Kontakt und Austausch zu sein, vor allem über das, was ich in letzter Zeit so gelernt habe, und worüber ich jetzt einfach mal laut nachdenke – und ich finde Ihre Kommentare dazu interessant. Mir liegt es auch ganz persönlich am Herzen, Sie gleich am Gelernten teilhaben zu lassen, weil ich denke ja so wie Sie, der Deutsche (also Deutschinnen würde sich ja auch bekloppt anhören) und ich muss Ihnen ja nicht erklären, wie Sie denken. Und wenn ich mal nicht so denke wie Sie, dann kann ich mich trotzdem total gut in Sie reinversetzen.
Zum Beispiel beim Thema Kinderkriegen. Das ist mir immer noch total wichtig und ich wünsche mir auch selbst welche, und deshalb weiss ich auch, wie es Ihnen, den Familien, geht, kenne Ihre Nöte und Sorgen. Ich habe ja schließlich auch Eltern. Und was ich nicht weiss, das hat Röschen gezeigt, wie das so ist bei der typisch deutschen Großfamilie mit Pony und unzähligen Golden-Retriever-Welpen. Kinder sind eben ein Geschenk des Himmels und eine Frucht der Liebe.
Wie man diese Gottesgabe mit unterwürfigem Geschlechtsverkehr in Verbindung bringen kann, das fällt auch nur diesen homosexuellen Alt-68ern ein! Geschlechtsverkehr ist lebensnotwendig für die Menschheit und sichert unseren Fortbestand, aber diese alten Feministinnen haben das irgendwie mit diesem komischen Mann-Frau-Gefasel in Verbindung gebracht und behauptet, dass das was mit Macht und diesem Hierarchiezeugs zu tun hätte. Man stelle sich das mal vor: eine Gesellschaft, die die Unterwerfung der Frau braucht, um fortzubestehen, das wäre ja ein Patriarchat, also ein entsetzliches System, in dem ich nicht leben wollte!
Und deshalb gibt es das ja auch nur bei den anderen Kulturkreisen, diesen Machokulturen, die ich ganz oben auf meiner Agenda habe, das versichere ich Ihnen, liebe Deutsche. In aller erster Linie ist es mir dabei wichtig, Sie, den Schüler auf dem deutschen Schulhof, vor diesen Anfeindungen aus dem anderen Kulturraum zu schützen. Denn diese Machos, die mögen Sie, ja uns Deutsche, nicht; dafür, dass wir nicht in so einem System leben, dass die Frauen unterwirft, feinden sie uns an. Und das ist dann nämlich auch Rassismus. Darüber habe ich in letzter Zeit echt viel gelernt, weil ich mich ja nun um diese ganzen extremistischen Initiativen kümmern muss.
Also: wenn so eine migrantische Minderheit uns Deutsche dafür hasst, dass wir einfach in der Mehrheit sind und privilegierter und eben nicht so machomäßig ticken, dann nennt man das Deutschenfeindlichkeit und da dürfen Sie, lieber deutscher Bürger, zurecht verärgert darüber sein. Und auch ängstlich ja, das dürfen Sie und ich nehme das sehr ernst, denn: diese Minderheit, die bei allen gesellschaftlich und politisch relevanten Prozessen und Positionen die Hebel in der Hand hält, die dreht den Spieß ratzfatz um. Und das wäre ja eine Gesellschaft, also in der wollte ich nicht leben!
Aber nochmal zurück zu dem Faden, den ich immer verliere, wenn ich mal wieder über so viel Neues nachgedacht habe: die Frauen, diese notorischen Geisteswissenschaftlerinnen. Ich meine, wir leben ja nicht in so einer türkisch-arabischen Machogesellschaft und daher ist ja wohl jede Frau selbst schuld, wenn Sie nicht Elektrotechnik studiert. Sie könnte ja, wenn sie denn nur wollte. Ich nenne das Chancengleichheit – man muss sie eben auch nutzen, die Chancen! Und wenn Frauen dann doch mal als Ingenieurinnen arbeiten und weniger als ihre Kollegen verdienen, dann ist das schon problematisch.
Aber es gibt da ja nicht so viele Frauen in der Branche, das Problem trifft also nur wenige. Eine Frauenquote, dieses Eingeständnis politischen Versagens, wäre da ja völlig verfehlt. Wir müssen die Jungen und Männer fördern und nicht noch diese Quoten-Störerinnen in die Chefetagen und Vorstände loben. Und marktwirtschaftlich gesehen ist doch auch eines klar: für Unternehmen zählt die individuelle Leistung und nicht das Geschlecht, da schreibe ich den Chefs doch nichts vor.
Meine Rezepte gegen all diese Probleme kennen Sie, meine lieben Herren:
Erstens frühe Deutschförderung, denn es kann ja nicht sein, dass man im eigenen Land nicht mehr versteht, wie man beschimpft wird. Und zweitens männliche Erzieher und Lehrer in Kitas und Schulen. Es grenzt nämlich fast an ein Wunder, dass es überhaupt so viele Männer in gut bezahlte Jobs und in die Chefetagen schaffen, bei der Übermacht von Frauen schon im Kindesalter.
Und die letzten Studien, meine Herren, die haben es bewiesen: Sie, der Mann, ist, im Gegensatz zu den Frauen, schlecht in der Schule, kränker, depressiver und mehr Herzinfarkt gefährdet, ergo: Sie sind das eigentlich vernachlässigte, schwache, ausgebeutete Geschlecht in einer angeblich männlich dominierten Gesellschaft und Arbeitswelt.
Aber wie soll das denn bitte gehen? Denn wenn Sie, der Mann, wirklich die Macht hätten, dann lebten wir ja in so einem Macho-Patriarchat und das wäre doch echt plemplem und mit mir ja auch nicht zu machen. Als Ministerin bin ich ja das beste Gegenbeispiel – und warten Sie ab, bis ich als erste Frau im Weltall Ehe, Kinder und Karriere vereinbare, ohne dabei so feministisch rum zu lamentieren, dass das unmöglich sei.
Und deshalb sage ich auch meinen Kritikern in aller Deutlichkeit: wer meine Befunde nicht teilt, der muss auch sagen, wie er es besser machen würde. Und da habe ich in den letzten Jahren, gerade aus der feministischen Ecke, noch keine gangbaren Wege vernommen. Sie wollen immer nur die Verhältnisse mal grundsätzlich in Frage stellen und das alles differenziert sehen.
Also ich bitte Sie, liebe Kritiker, es ist doch nicht so schwer: Deutschenfeindlichkeit ist auch Rassismus und Feminismus ist auch Männerdiskriminierung.
Und das ist ja auch das freche, ja peppige an dieser, meiner spritzigen neuen Generation von konservativen Frauen – wir denken unkonventionell. Denn, liebe Besitzstandswahrer der angeblichen Errungenschaften des Feminismus, man kann das Rad der Geschichte nicht einfach anhalten, man muss es auch mal ganz frech und mutig richtig weit zurück drehen!